Baustoff Lehm

 

- die selbstregulierende "Klimaanlage"

 

Baubiologie und Bauphysik
Der Lehmbau, eine der ältesten Bauarten überhaupt, ist zu Unrecht in Vergessenheit geraten. Denn Lehm, ein ausserordentlich gesundheitsverträglicher Baustoff, schafft durch seine wärmespeichernden und feuchtigkeitsregulierenden Eigenschaften ein aangenehmes und gesundes Wohn- und Arbeitsklima.
Lehmbauteile kompensieren ein Überangebot an Raumfeuchtigkeit und geben bei geringer Luftfeuchtigkeit den aufgenommenen Wasserdampf wieder ab. So fungiert Lehm als absolut kostenlose, selbstregulierende "Klimaanlage".
Häuser, gebaut nach den Prinzipien der passiven Nutzung der Sonnenenergie, benötigen im inneren Wärmespeichermassen wie z.B. Lehmwände und -böden, um die tagsüber anfallende Energie abzuspeichern und entsprechend zeitversetzt wieder abzugeben.

Energie und Wiederverwendbarkeit
Erdaushub aus Lehm wird zu Baumaterial - anstatt auf Erddeponien zu landen. Der Energieaufwand für Transport und Aufarbeitung beträgt ca. 50 kWh/m3.
Vergleichsweise werden für die Herstellung von
  • Stahlbeton 500 kWh/m3
  • Vollziegel 1000 kWh/m3
verbraucht, also deutlich mehr Energieverbrauch und Emissionen. Und nach der Gebrauchszeit des Bauteils kann Lehm nach Zerkleinern und Einweichen problemlos wiederverwendet werden.

Selbstbau, Lehmpresse und Kreativität
Lehmsteine werden traditionell in Modeln hergestellt. Um die Produktion zu erhöhen, haben wir die mobile Lehmpresse zum Einsatz vor Ort entwickelt. Pro Tag können so - auch in Eigenleistung - mit 6 Personen zur Bedienung ca. 15 to Lehm zu Lehmsteinen verarbeitet und auf Lattenrosten zum Trocknen (ca. 2-3 Monate) ausgelegt werden. Die Lehmsteine werden mit Lehmmörtel zu Innenwänden verarbeitet, mit Lehm verputzt und in der Regel weiß geschlämmt. So findet der beim Trocknen des Lehms auftretende Schwund nichtin der fertigen Wand statt. Und Sie haben dennoch - ähnlich wie beiden Nasslehmtechniken - viele Gestaltungsmöglichkeiten.